06/10/2024
Bahnhofstrasse 24,
8620 Wetzikon
Schweiz
Trio Lys – Tag und Nacht – eine skandinavische Utopie
Sonntag, 6. Oktober 2024, 17.00 Uhr, Garage Wetzikon
Die stereotype Sichtweise der westlichen Leistungsgesellschaft auf Skandinavien wird – nicht zuletzt von Astrid Lindgren und dem “Bullerbü-Syndrom” – von der utopischen Vorstellung von Ruhe und Ausgeglichenheit in der Gesellschaft, von den unendlichen Weiten der Landschaften des hohen Nordens, und von Glück, Reichtum und Zufriedenheit geprägt. Auch die Zukunftsvision der nordischen Länder selbst vereint modernste Digitalisierung mit uralter Tradition, und auch ihre zeitgenössische Musik, Literatur und bildende Kunst sind tief geprägt von alten nordischen Mythen, Volksmusik und einer traditionellen Lebensweise. Aber ist es überhaupt möglich, eine solche Lebensweise im Puls der Zeit und unserer Globalisierung aufrechtzuerhalten? Was sind die Grundvoraussetzungen für den skandinavischen Traum, im Einklang mit der Natur zu leben, und dennoch an der globalen Spitze von Technologie, Fortschritt und Modernisierung zu stehen?
Das Trio Lys sucht auf seiner musikalischen Reise durch Skandinavien nach Antworten. Hierbei stellen sie den starken Kontrast zwischen Tradition und Moderne in den Vordergrund – ihr Programm vereint musikalische Mythen und Naturverbundenheit mit Minimalismus, Chaos und Hektik der modernen Gesellschaft. In Duo- und Triobesetzungen (Klarinette, Cello und Klavier) präsentieren sie verschiedene Kammermusikwerke nordischer Komponist:innen aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert. Ein fein ausgearbeitetes Lichtkonzept, sowie literarische Ausschnitte skandinavischer Schriftsteller und Poeten, unterstreichen die Kontraste von Tag und Nacht, das Wechselspiel von Licht und Schatten, sowie die mannigfaltigen Klangfarben der nordischen Musik.
Dieses Konzert nimmt das Publikum auf eine einzigartige musikalische Reise durch Skandinavien mit, stellt utopische Vorstellungen und Ideen der skandinavischen Kultur in den Fokus, und schafft gleichzeitig Raum dafür, eigene Utopien, persönliche Lebensentwürfe und das gesellschaftliche Miteinander kritisch zu hinterfragen.
Programm:
Kaija Saariaho (1952-2023) – Oi Kuu (“for a moon”) für Bassklarinette und Cello
Johan Kvandal (1919 – 1999) – Nocturne op. 56 für Klarinette und Klavier
Jean Sibelius (1865 – 1907) – Norden op. 90 Nr. 1 arr. für Cello und Klavier
Vagn Holmboe (1909 – 1996) – Eco op. 186 für Klarinette, Cello und Klavier
Asia Ahmetjanova (*1992) – Berceuse, Auftragskomposition durch Trio Lys (Januar 2024)
Per Nørgård (*1932) – Trio Op. 15 für Klarinette, Cello und Klavier, I. Sostenuto – Allegretto
Emil Hartmann (1816 – 1898) – Serenade A-Dur op. 24 für Klarinette, Cello und Klavier, I. Idylle
Daniela Engel, Klarinette
Ema Grcman, Cello
Haike Dietrich, Klavier
Simon Engel, Lichttechnik